Mythen übers Einkochen

Mythen übers Einkochen

Man kann sagen, was man will, aber der Anblick eines vollen Vorratsschranks, in dem sich die eingemachten Köstlichkeiten stapeln, ist einfach etwas Schönes. Einkochen ist eine der besten Möglichkeiten, Obst, Gemüse und Co. lange haltbar zu machen. So kann man den Sommer auch im Winter genießen. In Zeiten des Internets, wo jeder seine Meinung kundtun kann, schwirren aber auch immer wieder Falschinformationen herum. Aus diesem Grund haben wir hier ein paar Mythen übers Einkochen aufgeführt, die so nicht stimmen, und stellen Sie richtig.

Mythos: Alles, was sich in Konservendosen findet, lässt sich auch zu Hause einkochen

Das ist falsch. Grundsätzlich lässt sich natürlich alles konservieren, was man in Konservendosen im Supermarkt findet. Viele Zutaten brauchen aber ganz bestimmte Verfahren, die zu Hause einfach nicht nachgemacht werden können. Es gibt also Sachen, die man selbst nicht einkochen kann. Damit man nicht übers Ziel hinausschießt und sich an Zutaten versucht, die nicht möglich sind, kann man sich an Büchern übers Einkochen orientieren. Diese zeigen, was zu Hause gemacht werden kann.

Mythos: Vakuum = sicher

Einkochgläser sind wie ein Ventil konzipiert. Durch die Hitze dehnt sich die Luft aus und strömt nach draußen. Kühlt dann alles ab, wird jedoch keine Luft ins Glas zurückgelassen, weshalb ein Vakuum entsteht. Soweit, so gut. Ein Vakuum heißt aber noch lange nicht, dass das Einkochen perfekt funktioniert hat. Schließlich müssen die Zutaten auch wirklich sterilisiert sein. Ein Vakuum bekommt man schon, wenn die Zutaten sehr heiß sind. Steril sind sie dann aber noch lange nicht. Deshalb gilt immer, dass man die empfohlenen Einkochzeiten genau einhalten sollte. So ist man auf der sicheren Seite.

Mythos: Der Backofen ist fürs Einkochen geeignet

Das stimmt so nicht. Man kann den Backofen zwar zum Einkochen verwenden, doch sicher ist er deswegen nicht. Die Gründe dafür sind einfach, dass die Temperatur bei einem Backofen nicht so genau gesteuert werden kann und die Hitze über die Luft (statt über Wasser, wie im Topf) übertragen wird. Es dauert also nicht nur länger, bis die Hitze ins Innere der Gläser vordringt, sondern man kann auch nie genau sagen, ob die Zutaten auch wirklich lange genug die entsprechende Temperatur gehabt haben, damit alle Mikroorganismen abgestorben sind. Im schlimmsten Fall wirkt sich das dann negativ auf unsere Gesundheit aus; wir sollten “einkochen” also besser wörtlich nehmen und den Backofen ausgeschaltet lassen.

Mythos: Gläser umdrehen und auf dem Kopf stehen lassen

Diese Handlung sollte dafür sorgen, dass die Deckel durch das heiße Eingemachte sterilisiert werden. Das ist aber nicht optimal. Zum einen kann es sein, dass die Deckel dadurch nicht wirklich sterilisiert werden, zum anderen stört das die Bildung eines Vakuums. Besser ist es, die Deckel vor dem Einkochen auszukochen, sie also zuerst zu sterilisieren und erst dann zu verwenden.